Wiederkehr ohne Rückkehr

«Das Leben ist die ewige Wiederkehr des Immergleichen» – Friedrich Nietzsche

«Même si rien ne change, si je change tout change.» – Marcel Proust

— Wenn du heute im Lotto gewinnen würdest, was würdest du mit dem Rest deines Lebens machen? – fragte Eris mich.

— Es gibt einige Fragen, die wir uns besser nicht stellen sollten, wenn wir high mit Rosin sind, oder wir könnten einen schlechten Trip haben – murmelte ich.

— Welche 3 Dinge möchtest du wirklich im Leben erreichen? – Sie bestand darauf, während sie ihre Frage umformulierte.

— Ich weiß es nicht mehr. Früher war ich mir so sicher, dass ich viele Sprachen lernen wollte, um viele schöne Frauen zu treffen, zu verführen und zu ficken, während ich um die Welt bereiste. — fauchte ich sauer zurück.

Sie hörte schweigend zu. 

Meine Wut richtet sich nicht gegen sie, sondern gegen mich selbst, weil ich nicht der Mann werden konnte, der ich sein wollte. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich jetzt ein Schatten meines früheren Ichs bin und das spiegelt sich in der Frau wider, mit der ich jetzt zusammen bin.

Ich sollte ein besserer Mann mit einer erfüllenden Karriere, mehr Geld und unglaublichen Auslandserfahrungen werden. Allerdings fühle ich mich in dem Job festgefahren, von dem ich mir anfangs sagte, dass er nur „vorübergehend“ sei. Ich miete eine Wohnung in dem Land, von dem ich früher sagte, dass ich niemals zurückkehren würde, wenn ich nicht tot wäre. Kein Eigentum, kein echtes Erbe: Fünf Katzen, keine Kinder. 

— Bist du sicher, dass du sie behalten möchtest? – Eris möchte bestätigen, ob ich mich weiterhin um die Fiu-Fiu-Drillinge kümmern möchte, aber zwischen den Zeilen steht das eigentlich Gemeinte, die nicht ausgesprochene Frage: «Bist du sicher, dass du bei mir bleiben willst?».

Ist sie die Frau meines Lebens? Ist sie die beste Frau, die ich je getroffen habe? Was für ein Mann bin ich, um eine Frau wie sie zu verdienen? Welche Art von Frau würde einen Mann wie mich lieben?

Es ist nicht das erste Mal, dass ich mir diesen wiederkehrenden Fragen stelle. Die Zweifel folgen mir, wohin ich auch gehe, egal wenn es mit unseren Partnerschaft gut läuft und noch nach Monaten herrscht Harmonie wie am ersten Tag. Eris macht mich relativ glücklich: ich fühle mich wohl und kann nicht genug von ihr bekommen. Doch mit der Entdeckung erster Macken und Streitigkeiten schleichen mich Zweifel an unserer Beziehung ein.

— Ja, natürlich. Ich möchte mich zweifeloss für immer um sie kummern.

Mit niemandem kann ich darüber reden. Schreiben ist meine einzige Möglichkeit, diese Zweifel loszulassen. Die stärkste Beziehung, die man jemals haben wird, ist seine Beziehung zu sich selbst. Menschen mögen Menschen, die sich selbst mögen. Vielleicht muss ich klaglos hinnehmen und zurechkommen, womit ich vom Leben kriege. Amor fati.

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